CO2-Bilanz verbessern durch Hausbau mit Holz

Die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz hat die Bundesländer aufgefordert, die Brandschutzvorschriften für Holzbauten zu lockern. Und die rheinland-pfälzische Bauministerin Doris Ahnen berichtet nun über erleichterte Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz: der Ende September gefasste Beschluss der Bauministerkonferenz sieht die Anpassung der Musterbauordnung vor.  Das betrifft vor allem die Anforderungen beim Brandschutz für Gebäude bis zur Hochhausgrenze. Zukünftig soll ermöglicht werden, dass die bisherige Höchstgrenze für Gebäude mit Holz als Baustoff auf bis zu 22 Meter erhöht werden!

Die Änderung wirkt insbesondere im Wohnbau in der Gebäudeklasse 4 (Gebäude mit einer Höhe bis zu 13 Metern; Nutzungseinheiten mit jeweils nicht mehr als 400 Quadratmetern) und der Gebäudeklasse 5 (sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 22 Metern, die nicht unter die Sonderbauten fallen).

So darf Holz künftig auch anstelle feuerbeständiger Bauteile eingesetzt werden, wenn die technischen Baubestimmungen das zulassen. Das können z. B.  zusätzliche Brandsperren an der Außenverkleidung des Gebäudes sein.

Ich habe diese Woche zum Ende der Buga 2019 mit einer Delegation des Vereins „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“ das in Heilbronn neu errichtete Stadtquartier „Neckarbogen“ angesehen.

Hier steht u. a. das zurzeit noch höchste Wohnhaus aus Holz mit 10 Stockwerken auf 34 Metern. Beim Thema Nachhaltigkeit ist das Holzhaus ein Vorreiter, denn das Gebäude soll tonnenweise CO2 speichern und alle Materialien zerlegbar, recyclebar oder wiederverwendbar sein. „Cradle to Cradle“ nennt sich das Prinzip, bei dem alle verwendeten Rohstoffe in den Kreislauf zurückführbar sind.


In dem neuen Heilbronner Stadtteil werden 22 unterschiedliche Gebäude errichtet, in denen einmal 3.500 Bewohner leben werden.

Die Mitglieder des Koblenzer Vereins, die generationenübergreifendes nachbarschaftlich ökologisches Wohnen im Blick haben, zeigten sich sehr beeindruckt von der gesunden Bauweise mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.

Und rein zufällig lief uns während der speziellen Führung noch der „Buga-Macher“ Hanspeter Faas übern Weg! Er hat nach der Buga München und der erfolgreichen Buga Koblenz nun auch die Buga Heilbronn zum Erfolg geführt.